matthias graf c.g. jung
matthias graf prinzip

Prinzip

Der Analytischen Psychologie liegt das Prinzip der Individuation zu Grunde. Individuation nach Carl Gustav Jung liesse sich mit «Selbstwerdung» übersetzen.

Gemeint ist damit der lebenslange Prozess, sich selbst in zunehmendem Masse besser zu verstehen und sich anzunehmen, so, wie man ist. Erkennen und Akzeptieren der eigenen Persönlichkeit, mit dem Ziel, mehr Autonomie und Freiheit im eigenen Leben zu schaffen und gleichzeitig die individuelle Beziehungsfähigkeit zu entwickeln.


Der rote Faden in der Psychoanalyse

Individuation nach Carl Gustav Jung

Individuation bedeutet fürderhin das Erreichen von mehr Autonomie und Freiheit im eigenen Leben. Will heissen: Der Mensch soll für sich und sein Leben die volle Verantwortung übernehmen, statt wegzuschauen und davonzulaufen, losgelöst von kollektiven Normen, Rollenerwartungen und sozialen Massstäben. Im Prinzip ist das ein Aufruf an die eigene Person, anstehende Probleme anzugehen und zu bewältigen, eigene Fähigkeiten und Interessen zu orten und zu entwickeln, Verdrängtes oder Verleugnetes ans Licht zu holen sowie Altes und Überholtes hinter sich zu lassen.


Es geht beim Individuationsprozess allerdings nicht nur um Selbsterkenntnis, um das Erreichen von Autonomie bzw. Freiheit und das Akzeptieren persönlicher Schwierigkeiten, sondern gleichzeitig auch um eine individuelle Entwicklung zu mehr Beziehungsfähigkeit. Je besser wir uns selbst verstehen und annehmen können, desto leichter fällt es uns, auch die Menschen unseres unmittelbaren Umfeldes zu verstehen und zu akzeptieren. Mit anderen Worten: Eine Verbesserung der Beziehung zur eigenen Innenwelt fördert gleichzeitig immer auch die Vertiefung und Verbesserung der Beziehungen zu den Mitmenschen. Kurz:


Man wird verzeihender, gönnender, toleranter und verstehender.


Egal ob ein einzelnes beratendes Gespräch, eine psychologische Begleitung über einen kurzen Zeitraum oder eine analytische Arbeit von längerer Dauer – der Gedanke der Individuation ist stets das Fundament meines Engagements. Jungs Methode ist eine weitgespannte Psychologie der Seele, eine ganzheitliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben. Man betrachtet sich in der Tiefe, begegnet sich und lernt das eigene Wesen mit seinen Mustern, Schwierigkeiten und positiven Qualitäten kennen.


Jungs psychoanalytische Vorgehensweise ist grundsätzlich zu verstehen als eine Teamarbeit auf Augenhöhe – «wir machen was zusammen». Ich muss und will mich als Fachperson anstecken lassen, mitgehen, mitfühlen, dabei helfen, gemeinsam etwas zu bewirken und auch schwierige Situationen auszuhalten und zu meistern.


Jegliche analytische Arbeit unterstützt dabei, einen Kontakt zum eigenen Innenleben herzustellen. Sie zeigt auf, wo die eigenen Ressourcen liegen und wie man sie bestmöglich für das eigene Leben und die persönliche Entwicklung nutzbar machen kann.


Die psychoanalytische Begegnung ist ein Raum der individuellen Entwicklung und Befreiung.


Professionelle psychoanalytische Arbeit heisst, sich selbst und das eigene Leben besser zu verstehen, um zu mehr Zufriedenheit, Ruhe, Unabhängigkeit und Selbstvertrauen zu finden. Es handelt sich um Hilfe zur Selbsthilfe. Und jeder Mensch erschliesst sich selbst neue Räume des Seins, des Wirkens, der Entfaltung.


Dogmatismus, schulmeisterliche Lehrsätze, Indoktrination bzw. Manipulation jedweder Art (etwa in Genderfragen, Religion oder Weltanschauung) sowie sonstige Einflussnahme haben in meinen Settings keinen Platz. Alles kommt aus den Klienten und Klientinnen selbst, der Analytiker begleitet und berät nur.


Seelische Prozesse brauchen oft Zeit. Die psychoanalytische Arbeit ist ein anerkanntes und wirksames Verfahren, um die natürliche Entwicklungstendenz im Menschen anzuregen. Es gibt Probleme, die sich relativ rasch beheben lassen, aber auch solche, die vielleicht nie gelöst, aber doch überwachsen, d.h. akzeptiert werden können. Die durch die analytischen Gespräche wachsende Selbsterkenntnis führt zu einem verständnisvolleren Umgang mit sich selbst und mit dem persönlichen Umfeld.


Es kommt ein Prozess in Gang, welcher bewirkt, dass man sein eigenes Leben klarer sieht und sich dadurch besser versteht. Dies hilft unter anderem, schwierige Seiten und Charaktermerkmale, die zu einem gehörten, zu verstehen und zu akzeptieren, was unweigerlich zu einer Verbesserung des subjektiven Wohlbefindens beiträgt und überdies dem eigenen Leben ein Gefühl des Sinnvollen verleiht. Zudem werden manchmal unerkannte, positive Eigenschaften an den Tag gefördert, was zur Entwicklung neuer Lebensperspektiven beitragen kann.

Ihre Visionen werden nur klar, wenn Sie in Ihr eigenes Herz schauen. Wer nur rausschaut, träumt; wer reinschaut, wacht auf.
Carl Gustav Jung

Leitgedanken

In meiner Tätigkeit als Psychoanalytiker sind mir drei zentrale Aspekte wichtig.
Empathie

Empathie

Die Fähigkeit, die Erlebnisse und Gefühle meiner Klientschaft umfänglich und empathisch zu erfassen; bestmögliches Einfühlen in die Welt der Klienten und Klientinnen, um sie in der Tiefe zu verstehen und begleiten zu können.
Akzeptanz

Akzeptanz

Die Klienten und Klientinnen so zu akzeptieren, wie sie unverstellt sind, ohne deren Verhalten zu werten;  schmerzhafte, wutgeladene, angsteinflössende oder schambesetzte Gefühle werden genauso ernst genommen wie das Beschreiben von positiven Gefühlen, etwa Liebe, Freude, Begeisterung oder Genugtuung. Das analytische Gespräch ist von einer annehmenden, wertschätzenden Haltung geprägt.
Authentizität

Authentizität

Transparenter, authentischer Umgang mit den Klienten und Klientinnen; der Analytiker ist sich selbst treu. Er verstellt sich nicht und kommuniziert seine Wahrnehmungen und Gefühle mit Offenheit. Die analytische Arbeit ist eine Begegnung von Mensch zu Mensch, von Seele zu Seele.
Einsamkeit entsteht nicht dadurch, dass man keine Menschen um sich hat, sondern dadurch, dass man ihnen die Dinge, die einem wichtig erscheinen, nicht mitteilen kann.
Carl Gustav Jung

Psychoanalyse nach C.G. Jung

Jeder Fall ist einzigartig und verlangt nach einer spezifischen Arbeitsweise bzw. Lösung, die den individuellen Lebensumständen und der Persönlichkeit des Klienten/der Klientin angepasst ist. Jeder Mensch wird da abgeholt, wo er in seinem Leben gerade steht.

In der Jung’schen Psychologie wird versucht, mit Hilfe von Äusserungen aus dem Unbewussten, etwa Träumen, Imaginationen, Vorstellungen und Phantasien, die eigene Lebenssituation und die aktuell anstehenden Aufgaben besser zu verstehen und zu bewältigen. Die Klienten und Klientinnen sollen sich möglichst ehrlich und offen mitteilen, aus dem Leben frei und ungehemmt erzählen, mitteilen, was sie bewegt, beunruhigt, ängstigt – und auch, was ihnen gut tut, was sie sich wünschen, wo sie hin möchten. Den Klienten und Klientinnen wird aufgezeigt, wie sie mit ihren Emotionen besser umgehen können, und, dass sich auch mühsame, beängstigende oder schier unerträgliche Situationen verändern lassen. Gerade in schwierigen, belastenden Phasen geht es vielen Menschen so, dass sie das Gefühl haben, mit ihren Wahrnehmungen alleine zu bleiben und sich selbst nicht mehr zu verstehen. Und genau hier kann das psychoanalytische Verständnis der persönlichen Umstände Linderung bringen.


Sich wohl und verstanden fühlen

Die Beziehung zwischen Analytiker und Klient/Klientin ist dabei von zentraler Bedeutung: man muss sich wohl und verstanden fühlen, muss vertrauen können. Meist beginnt die Arbeit mit einer konkreten Problematik der Frage, führt dann aber oft weiter zu Themen, welche das gesamte Leben von der Vergangenheit bis in die Zukunft betreffen. Es geht, mit anderen Worten, um eine offene und verstehende Auseinandersetzung mit dem eigenen Wesen der Seele.


Im Grunde geht es dabei immer auch um die Entwicklung von Beziehungsfähigkeit und das Erlangen von immer mehr Echtheit.

Beziehung zwischen Analytiker und Klient/Klientin


In der Beziehung zum Analytiker werden Aspekte der eigenen Persönlichkeit besonders deutlich. Dies deshalb, weil die Beziehungserfahrungen, die man während des Lebens gemacht hat, sich in neuen Beziehungen wieder in ähnlicher Weise konstellieren – so gerade eben auch in der Beziehung zum Analytiker – ein Phänomen, welches als Übertragung und Gegenübertragung bezeichnet wird.


Sich einlassen auf das, was da aus dem Innern kommt

Aber auch neue Beziehungsmöglichkeiten, neue zwischenmenschliche Verhaltensmuster werden in der analytischen Beziehung erlebbar. Letztere basiert auf Ehrlichkeit, Akzeptanz, Mitgefühl und Vertrauen. So, dass sich allmählich auch alte, dysfunktionale Beziehungsmuster verändern können.


Der analytische Prozess verbindet das Bewusstsein mit dem Unbewussten, macht sichtbar, was bis dato vielleicht nur teilweise oder überhaupt nicht bekannt war. Grundsätzlich hat das analytische Setting den Charakter von ehrlichen, vertraulichen Gesprächen. Dabei wird nicht nach fixen Normen gearbeitet, vielmehr wird der individuellen Persönlichkeit und Lebenssituation des Klienten/der Klientin Rechnung getragen. Es gibt nichts, was im Gespräch nicht geteilt werden kann, was zu einer allgemeinen Erleichterung und Entspannung beiträgt. Die Arbeit mit Träumen und Imaginationen ist zentrales Anliegen der jung’schen Psychologie. Aber ein solches Einlassen auf das, was da aus dem Innern kommt, braucht mitunter etwas Zeit. In der Arbeit wird daher nichts forciert, was nicht reif ist. In den Gesprächen herrscht ein Klima von Wohlwollen und Mitgefühl. Und grundsätzlich kann anbei alles besprochen werden, was die Klientschaft umtreibt, egal ob Erlebnisse aus dem Alltag oder tiefgehende Fragen nach der eigenen Persönlichkeitsstruktur oder dem Sinn des eigenen Lebens.


Möglich ist es, in der Arbeit konkrete Ziele zu vereinbaren und zu verfolgen. Nicht selten aber ist der Weg das Ziel: Jemand kommt in eine psychoanalytische Beratung, weil er/sie ein bestimmtes Problem bzw. eine spezifische Frage hat. Es wird dann erörtert, wie im jeweiligen Falle gearbeitet werden kann, da jede Biographie natürlich ihre ganz eigene Wirkungsgeschichte hat. So beginnt ein analytischer Prozess oftmals mit einer konkreten Problematik, führt dann aber bald wieder zu Themen, welche das gesamte Leben von der Vergangenheit bis in die Zukunft betreffen. Es geht, mit anderen Worten, um eine ehrliche und verstehende Auseinandersetzung mit dem eigenen Wesen der Seele.

matthias graf kontakt
matthias graf psychologie

Fragen

Fragen, die in der analytischen Arbeit oft gestellt werden.

Wer bin ich eigentlich?

Was hilft mir in schwierigen Lebenssituationen?
Was ist der Sinn meines Daseins?

Wie gehe ich mit mir selbst um, inwieweit nehme ich meine eigenen Wesenszüge und Emotionen wahr?

Gelingt es mir, meinen eigenen Wahrnehmungen und Emotionen zu vertrauen?

Was ist meine spezifische Typologie?

Was zeige ich meinem Umfeld von mir?

Gibt es Dinge, die mir peinlich sind, für die ich mich schäme oder schuldig fühle? - Und, falls ja: Wie kann ich diese Aspekte verstehen und akzeptieren?

Gibt es Lebensimpulse, die ich bis jetzt nicht gesehen oder gar unterdrückt habe?

Warum passiert mir dies und das immer wieder, was sind die Hintergründe solcher Verhaltensmuster?

Was treibt mich an, was hemmt mich?

Weiss ich um das fördernde Energiepotenzial meiner Seele und wie kann ich diese Ressourcen für mich nutzbar machen?

Wie kann ich mich persönlich weiterentwickeln und mehr Selbstvertrauen erlangen?

Wie kann ich mein angeborenes Potenzial erkennen und voll ausschöpfen?

Gibt es in meinem Leben unerfüllte, spirituelle Bedürfnisse?

Wie kann ich meine zwischenmenschlichen Beziehungen verbessern und wiederkehrende Konflikte beheben?

Was kann mir helfen, mein Leben zu bereichern und Erfüllung zu finden?